Aroma – Der Duft des Essens

Essen ist Genuss

 

Essen ist nicht nur reine Nahrungsaufnahme; es kann viel mehr sein. Sei es das gesellige Essen im Kreise der Liebsten oder das erfrischende Eis an einem heißen Sommertag. Essen ist häufig mit Genuss verbunden. Eine wichtige Komponente dafür ist das Aroma.

Das Aroma eines Lebensmittels setzt sich aus einer Vielzahl von Aromastoffen zusammen. Diese Aromastoffe nehmen wir über die Nase beim Riechen und Kauen wahr.

Zusätzlich zum eigenen Aroma des Lebensmittels kann ein Aroma hinzugefügt werden beispielsweise ein Vanille-Aroma zum Pudding oder ein Erdbeer-Aroma zum Fruchtgummi.

Mit solchen Aromen habe ich in meinem Beruf als Aromaentwicklerin (Flavorist) gearbeitet und über diesen Beruf möchte ich heute schreiben.

Der Beruf des Flavoristen

 

Von außen wirkt der Beruf des Flavoristen häufig abstrakt und wird von vielen mit Skepsis zur Kenntnis genommen. Nachdem ich erklärt habe, dass ich Aromen für Lebensmittel entwickle, werde ich häufig mit Vorurteilen konfrontiert. Es dauert oft ein bisschen, bis ich die Vorurteile ausgeräumt und meinem Gegenüber die schönen und faszinierenden Seiten dieses Berufs nahe gebracht habe.

Ich wünschte diesem Beruf würde die gleiche Offenheit entgegengebracht werden wie dem der Parfümeure. Denn ist ein Aroma nicht der Duft des Essens bzw. ein Parfüm für das Essen?

Deswegen ist es mir wichtig, den Beruf des Flavoristen anhand meiner Ausbildung einmal vorzustellen und dadurch diesen wenig bekannten Beruf etwas transparenter zu machen. 

Was lernt ein Flavorist?

 

Als Trainee lernte ich im Großen und Ganzen Aromen kennen und sie zu verstehen.

Zunächst studierte ich viele Aromastoffe, Aromaextrakte und Ätherische Öle. Neben ihrem Duft und Geschmack, lernte ich ihre Eigenschaften sowie unterschiedliche Informationen, wie Gewinnung und Qualitätsmerkmale kennen. Zum Training gehörte das geruchliche und geschmackliche Wiedererkennen der Aromabestandteile. Das war wie Vokabeln lernen mit den Sinnen.

Es gab Aufgaben, verschiedene Aromastoffe zu kombinieren, um ein Aroma zu kreieren. Was sich anfangs wie puzzeln anfühlte, wurde mit der Zeit immer selbstverständlicher.

Zusätzlich musste ich viel Fachwissen aus den Bereichen Aromarecht, Qualitätssicherung, Analytik und Produktion erwerben. 

Mit der Zeit lernte ich welche Aromastoffe wie kombiniert werden müssen, um das gewünschte Aromabild zu kreieren.

Ich lernte Analysen zu verstehen und auf ihrer Grundlage Rezepturen für Aromen zu schreiben.

Hauptsächlich beschäftigte ich mich mit Aromen, die in den Bereichen Süß- und Backwaren, Milch- und Milchersatzprodukte sowie teilweise in Kosmetik Anwendung fanden.

Die Aromenpalette reichte von allerlei Fruchtaromen über Butter-, Schokoladen-, Nuss- bis hin zu Vanillearomen.

Die genussvolle Seite des Berufs

 

Natürlich mussten diese Aromen immer wieder in ihrem Einsatzbereich getestet werden, was eine leckere Angelegenheit war. Wer wünscht sich nicht, immer mal wieder Fruchtgummi, Kuchen oder Eis zu verkosten. Aber auch allein die Arbeit mit den Aromastoffen empfand ich als sehr sinnlich und genussvoll. Viele der Aromastoffe setzten Bilder frei, einige davon auch Erinnerungen und Emotionen. Es war quasi eine Arbeit zum träumen.

Das war ein grober Überblick über meine Trainee-Zeit. Ich hoffe, ich konnte dir damit einen kleinen ersten Einblick in die Aromaentwicklung geben. Gerne beantworte ich deine Fragen zu diesem Thema.

Schreib dazu gern einen Kommentar oder über schicke mir eine Nachricht über das Kontaktformular. 

Mit genussvollen Grüßen

Deine Judith

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